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Jahresempfang 2022

Jürgen Dusel und Hubertus Heil stehen nebeneinander und begrüßen sich mit einem Faustgruß. Hinter ihnen steht ein Banner mit der Aufschrift "Demokratie braucht Inklusion".
Bild 1 von 5 Jahresempfang 2022: Jürgen Dusel und Bundesminister Hubertus Heil begrüßen sich. Quelle: Anna Spindelndreier

Am 21. Juni fand der erste Jahresempfang in der zweiten Amtszeit von Jürgen Dusel im hybriden Format statt.

Vor Ort im eWerk Berlin und digital nahmen über 400 Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft teil - unter ihnen Vertreterinnen und Vertreter von Behindertenverbänden und Selbstvertretungsorganisationen sowie Mitglieder des Deutschen Bundestages. Gastredner war der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil, digital zugeschaltet war außerdem die Schriftstellerin Lea Streisand. Für die künstlerische Untermalung sorgten der Rapper Graf Fidi und ein Duo der DIN A 13 tanzcompany. Moderiert wurde der Jahresempfang von der taube Journalistin Iris Meinhardt.

Jürgen Dusel forderte vom Finanzminister Christian Lindner eine auskömmliche Finanzierung des im Koalitionsvertrag geplanten Barrierefreiheitsprogramms und vom Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil ein Arbeitsmarktprogramm für arbeitslose Schwerbehinderte über 50.

Der Bundesminister sagte in seiner Rede: „Wir müssen dafür sorgen, dass mehr Menschen mit Behinderungen eine Chance auf dem regulären Arbeitsmarkt haben. Viele von ihnen sind gut ausgebildet, haben eine faire Chance verdient und werden als Fachkraft gebraucht.“ Dennoch gebe es zu viele Arbeitgeber, die überhaupt keine schwerbehinderten Menschen beschäftigen. „Für diese Null-Beschäftiger habe ich null Verständnis.“, betonte er. Seit langem ist er überzeugt: „Bei Komplettverweigerern brauchen wir eine vierte Stufe bei der Ausgleichsabgabe. Die sollte doppelt so hoch sein wie der aktuelle Höchstbetrag. Ziel ist es, im Herbst das Gesetzgebungsverfahren einzuleiten. Denn Inklusion am Arbeitsmarkt ist eine Frage der Fairness und der wirtschaftlichen Vernunft zugleich.“ Eine Frage der Fairness sei auch mehr Barrierefreiheit: am Arbeitsplatz, aber auch in allen anderen Lebensbereichen. „Dazu werden wir eine Bundesinitiative auf den Weg bringen mit Maßnahmen für Verkehr, Wohnen, Gesundheit und Digitales. Wir haben viel erreicht, auch in der letzten Legislaturperiode. Aber wir sind noch längst nicht am Ziel.“

Zum Thema Barrierefreiheit legte Jürgen Dusel noch eine Forderung nach, die ihm besonders wichtig ist: der Abbau von Barrieren für gehörlose Menschen. „Die bürokratischen Hürden müssen hier dringend abgebaut werden und das Merkzeichen GL (gehörlos) im Schwerbehindertenausweis muss einen direkten Anspruch auf die Finanzierung von notwendiger Gebärdensprachdolmetschung in sämtlichen Lebensbereichen zur Folge haben“, so Dusel.

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