Erinnerungskultur – T4
Jedes Jahr am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, legt der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ - Morde bzw. am Mahnmal an der Tiergartenstraße 4 in Berlin einen Kranz nieder.
Wir gedenken an diesem Tag der Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus. Rund ein Drittel - mehr als 70 000 - der Morde an Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten geschahen im Zuge der sogenannten Aktion T4 in einer ersten zentral gesteuerten Phase aus der Tiergartenstraße 4 heraus. Insgesamt wurden 200.000 Patientinnen und Patienten, darunter auch Kinder, aus psychiatrischen Einrichtungen des Deutschen Reichs in verdeckten Aktionen durch Vergasung, Medikamente oder Verhungern ermordet. Für ganz Europa geht man von über 300.000 Tötungen im Namen des sogenannten „Euthanasie“-Programms aus. Darüber hinaus wurden etwa 400.000 Menschen Opfer von Zwangssterilisierung.
Diese schrecklichen Verbrechen dürfen nicht in Vergessenheit geraten und sollen stets als mahnende Erinnerung in die Gegenwart hineinwirken. Daher widmet sich die „Kultur im Kleisthaus“ in jedem Jahr auch dem Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen und deren Angehörigen.
Die Gedenkveranstaltungen aus den letzten Jahren finden Sie im Archiv.
Quellen und weitere Informationen:
www.t4-denkmal.de
www.stiftung-denkmal.de
www.bundesarchiv.de